Monat: April 2022

Wolkenühner sind sehr selten. Neidvoll blicken sie auf ihre Artgenossen auf der Erde herab, denn es gibt keine Wolkenwürmer. So wild das Wolkenhuhn auch scharren mag.

Der Frühling ist da und mit ihm die mobilen Hühnerställe im Gewerbegebiet. Hühner müssen nicht erst aus einem Korsett von Rationalität und Nüchternheit ausbrechen, um sich von der Erhabenheit und Schönheit der Natur überwältigen zu lassen. Sie eilen aus der Behausung, scharren auf der frischen Wiese und peilen den nächsten Wurm, das nächste Korn an.

Die Temperaturen waren am Wochenende gut unter den Gefrierpunkt gerutscht, der Himmel trübte sich ein und überzog die Flur mit einer löchrigen Schneedecke. Die Vögel sangen leiser und zogen sich in das Dickicht der Tannen zurück. Als ob die Natur vor dem großen Sprung noch einmal kurz zur Ruhe kommen will, noch einmal Luft holt.

Das stetige Bemühen des Künstlers, als das Ringen um Bewusstsein. Als ich unschlüssig im Atelier saß, fiel mein Blick auf die Terrine, die kurz vorher auf der alten Anrichte abgestellt wurde. Da nichts anderes zur Hand war, wurde sie zu meinem Thema.