Die Winterzeit ging, der Frühling ist zögerlich. Gelegentlich wehen eisige Winde von den Bergen über die grünenden Felder. Holz, das die kalte Jahreszeit nicht überlebte, spießt in die Landschaft. Hörte ich eine Lerche vom Acker her?
Aus dem Skizzenbuch
Skizzenbücher sollten befüllt werden, mit kleinen Zeichnungen, mit Versuchen und Experimenten verschiedener Zeichengeräte, mit Klärungen zur Perspektive und von Form und Raum und eben mit Skizzen. Das Befüllen von Skizzenbüchern macht Spaß und so sammelt sich rasch ein ansehnlicher Fundus an, auf dessen Grundlage weitere bildnerische Erkundungen unternommen werden.
Skizzen entstehen vor der Natur, manchmal flüchtig, manchmal bedächtig, aus der Vorstellung heraus, als Kopien von Skizzen alter und neuerer Meister. Bei Rembrandt und Repin wird man fündig und auch in der Malerei des 19. Jahrhunderts, wenn es um Vorlagen für das Skizzieren geht. Jeden Tag ein Strich. Das ist das Motto.

Diese beiden Bäume nach Modersohn-Becker entstanden nach Anregung durch Yadegar Asisi, dessen VLOG zum Zeichnen und Skizzieren nur zu empfehlen ist.
Pilger

Eine Steinbrücke, die schon der Legionärssandale sicheren Grund für den Marsch in die Ferne gab, überspannt ein stilles, kaum fließendes Gewässer. Am Ufer ein Mann auf Pilgerreise. Ringsum Hügel und Felsen, spärlich mit Bäumen und Büschen bewachsen. Eine unzeitgemäße Landschaft, nicht sicher, nicht komfortabel, jedoch durchwoben von in die Antike führenden Rezeptionssträngen. Eine ideale Landschaft? Leider ist der universale Idealismus, ein Erbe der Deutschen von der griechisch-römischen Antike, verzwergt worden, zu einem penetranten Moralismus, welcher zur Fußballweltmeisterschaft in Katar am Oberarm von der Bundesinnenministerin Nancy Faser in Form einer OneLove Regenbogenbinde sichtbar wurde. Der Pilger ist einsam.