
Ein gehörntes Wesen aus der alten Zeit strich durch die Wälder und über die Wiesen. Auf seinem Weg verlor es hier einen Schabernack und dort eine kleine Boshaftigkeit und manchmal brannte es zu seinem Vergnügen mit seinem feurigen Odem ein trockenes Gesträuch nieder.
Es war an einem sonnigen Nachmittag, als ein leises Plätschern den fröhlichen Unhold in seinem ziellosen Umherschweifen innehalten ließ.
»Wer arrangiert diese wässrige Musik auf meinem Weg«, dachte der Faun bei sich und lenkte seinen Pferdefuß in die Richtung, aus der er das Geräusch zu vernehmen meinte. Vorsichtig bog er die Zweige eines Busches zur Seite und gleich wurde der Blick frei auf eine verborgene Quelle, die von einer hübschen Nixe bewohnt ward.
Der Faun ergötzte sich am Anblick der Nixe, worauf sie den heimlichen Beobachter bemerkte. Zornig schlug sie mit der flachen Hand so sehr in Richtung des Fauns auf das Wasser, dass er über und über bespritzt und durchnässt wurde. Daraufhin verlor der Faun seinen feurigen Odem und die Fähigkeit zum Streiche spielen. Verdrossen zog er sich in ein fernes Gebirge zurück und wurde nicht mehr gesehen.