Die Besuche sind allenthalben abgesagt. Wir ziehen uns dieses Mal zum Jahreswechsel ein jeder in sein Gehäuse zurück. Von dort aus beobachten wir, wie der Einsiedler, der aus seiner Grotta am Berg über die Ebene späht, den Lauf der Dinge in der Welt. Den exponierten Ausguck muss der TV-Apparat ersetzen. Die Straßen leeren sich. Es ist auch irgendwie angenehm, diese Abwesenheit des Gewimmels und Gedränges in den Konsumkathetralen und Einkaufstraßen der Städte.
Selbst der Schnee hat sich zurückgezogen und glänzt mit Abwesenheit. Jedenfalls in den Thüringer Niederungen. Als die Sonne am späten Nachmittag hinter den Hügeln der Zechsteinriffe unterging, flatterte ein Krähenschwarm über die braunen Wiesen. Unstet, scheinbar orientierungslos, als ob ein Instinkt die Tiere daran hindert, sich wie gewohnt auf den Feldern niederzulassen.
